Zum Hintergrund:

Die neuen Möglichkeiten durch die digitalen Technologien halten Einzug in die Wirtschaft, die metallverarbeitenden Unternehmen sowie in den Maschinenbau. Zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen erkennen noch nicht im vollen Umfang die möglichen Optionen der Digitalisierung und erfassen nicht ihr gewaltiges Potential. Darüber hinaus sind die entsprechenden Technologien in den metallver- und -bearbeitenden Betrieben nicht oder noch nicht im nötigen Umfang vorhanden und entsprechend angepasst. Zudem werden in den Betrieben entsprechende, qualifizierte Mitarbeiter benötigt. Im Umfeld großer wie kleiner Betriebe in den ländlichen und industriellen Regionen Nordbayerns wird sich die Hochschulen im Rahmen der Projekte engagieren und mit ihrem Knowhow einbringen.

Die Hochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) wird ihre Kompetenzen zur Digitalisierung im Bereich Entwicklung und Produktion im Raum Unterfranken zur Verfügung stellen. Um das in Bad Neustadt a.d.S. ansässige Hochschulinstitut, das Technologietransferzentrum Elektromobilität, in Bezug auf digitale Anwendungen in der Metallverarbeitung zu unterstützen, möchte die FHWS im Rahmen ihrer Digital-Engineering-Strategie eine „Projektgruppe Digitale Anwendungen in der Metallverarbeitung“ (ProDiMe) aufbauen. Sie kann hierbei u.a. auf ihre Fachkenntnisse und Forschungsfähigkeiten in den Bereichen der digitalen Produktion und Robotik, dem Internet of Things in der digitalen Produktion, der Produktion und Datentechnik im Maschinenbau, dem Prozessmanagement in der digitalen Produktion sowie den elektrischen Antrieben und der Speichertechnik für mobile Geräte aufbauen. Neben diesen genannten Themenbereichen wird auch die Thematik der digitalen Weiterverarbeitung der notwendigen Prozess- und Materialdaten erfasst und weiterentwickelt. Die Projektgruppe ProDiMe wird das Forschungsgebiet Sensorik für die digitale Produktion für die Dauer von vier Jahren vertieft ausbauen. Ein erstes mit einem kleinen und mittleren Unternehmen der Region, der FGB Steinbach GmbH bearbeitetes Projekt untersucht ein „Maschinell lernendes optisches Prüfsystem (MOPS)“. Konkret geht es im MOPS Projekt um Stahlzylinder für den Einsatz in der Automobil‐ und Wälzlagerindustrie, die durch Drehen, Schleifen, Polieren und weitere Arbeitsschritte entstehen. Sie sollen mit modernsten Methoden der selbstlernenden optischen Prüfung derart geprüft werden, dass insgesamt eine zuverlässige, schnelle, robuste und großindustrietaugliche Qualitätssicherung möglich wird, wie sie bisher nicht existiert. Das zu entwickelnde System soll im Sinne von Industrie 4.0 anhand von Gut‐ und Schlechtteilen selbstlernend sein und dadurch einen großen Fortschritt in der Qualitätssicherung und der Bedienbarkeit von Maschinen ermöglichen.

Quelle: FHWS