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BU (von links): Rüdiger Busch (Cluster Mechatronik und Automation), Jürgen Dosch (Speedpart GmbH 3D Printing Manufacturing), Frank Albert (IHK Würzburg-Schweinfurt), Dr. Christian Potzernheim-Zenkel (Cluster neue Werkstoffe), Stefan Beetz (Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Würzburg), Michael Anton (Stratasys GmbH), Oliver Freitag (IHK Würzburg-Schweinfurt), Harald Schmid (Gramm UG), Carsten Abert (Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Würzburg), Bernd Kaufer (Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Würzburg) | Bildquelle: Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Würzburg

Additive Fertigungsverfahren an der Schwelle zur Massenproduktion

Würzburg – Das 22. Kooperationsforum des Automation Valley Nordbayern am 19.06.2017 stand unter dem Titel „Additive Fertigung“. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Cluster Mechatronik und Automation bei der Firma Brose in Würzburg statt. Der Automobilzulieferer war zugleich Kooperationspartner.

„Die Produktion von Elektromotoren hat am Standort Würzburg eine fast 60-jährige Tradition.“ so Werkleiter Bernd Kaufer in seiner Begrüßung. Inzwischen fertigt Brose im Werk täglich rund 100.000 elektromechanische Systeme, unter anderem für elektrische Lenkungen, Parkbremsen oder Motoren mit integrierter Elektronik für Fensterheber, Getriebeaktuatoren und Kühlerlüfter-Systeme für die Motorkühlung.

„Die additive Fertigung ist bei Brose längst im Alltag angekommen und wird die Art und Weise der Produktion nachhaltig verändern.“, sagte Oliver Freitag, Bereichsleiter Innovation und Umwelt der IHK Würzburg-Schweinfurt. Die Bedeutung der additiven Fertigung unterstrich Professor Dr. Gerhard Hube von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt in seinem Vortrag: „Unterschiedliche Studien zur additiven Fertigung zeigen, dass dies in den nächsten Jahren ein Milliardenmarkt wird, wir sind soweit, von einem Massenmarkt sprechen zu können.“

Über mechatronische Komponenten in der Motorenentwicklung und -fertigung referierte Carsten Abert, Leiter Elektronik Motorenentwicklung bei Brose. Er erläuterte die Hintergründe bei der Entwicklung mechatronischer Antriebssysteme. Noch konkreter wurde Stefan Beetz, Leiter Kompetenzcenter 3D-Druck in der Motorenentwicklung bei Brose: „Brose wendet in Würzburg bereits heute verschiedene innovative Verfahren an, mit denen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit am Markt sichern. Dabei setzen wir auch auf den intensiven Austausch mit unseren Partnern.“

Nach einer Werksführung und Besichtigung des 3D-Druck Kompetenzcenters rückte Dr. Christian Potzernheim-Zenkel vom Cluster neue Werkstoffe das Thema „Material“ in den Fokus der Teilnehmer. Auch hier ist Brose durch den Formenbau von Spritzgusswerkzeugen aus Elastomeren in einer Vorreiterrolle.

Aus der Praxis – für die Praxis, so startete am Nachmittag das weitere Vortragsprogramm. Harald Schmid von der GRAMM UG, einem Regensburger Startup, warb für eine ganzheitliche Betrachtungsweise beim Design für den 3D-Druck – insbesondere beim Rohstoff Metall. Markus Schmitz von der EMB – Elektromaschinenbau GmbH aus Mittelbiberach ermunterte dazu, dem Thema 3D-Druck gegenüber offen zu sein: „Ohne unsere Erfahrungen mit einem einzelhandelsüblichen Modell hätten wir die Produktion unseres E-Fahrrades nie stemmen können.“ Auch Jürgen Dosch, Vertriebsleiter der Speedpart GmbH aus Hasloch/Main, warb für den 3D-Druck: „Gerade für Spritzgießunternehmen, die bis circa 80 Formteile produzieren, ist der Formbau mittels 3D-Druck eine sehr kostengünstige Lösung.“

Abschließend stellte Stefan Göbel, Bereichsleiter Aufstiegsfortbildung bei der IHK Würzburg-Schweinfurt, die deutschlandweit einzigartige Weiterbildung zum geprüften Industrietechniker/in (IHK) mit Schwerpunkt additiver Fertigung vor. Diese entstand in Kooperation mit dem Süddeutschen Kunststoffzentrum (SKZ) und startet im Herbst 2017 zum ersten Mal.

Zum Automation Valley Nordbayern
Das Automation Valley Nordbayern ist die regionale Industrie 4.0 Initiative, in der ca. 300 Firmen und wissenschaftliche Einrichtungen organisiert sind. In der Branche arbeiten 40.000 Menschen in Nordbayern. Gegründet und getragen wird das Automation Valley von den Nordbayerischen Industrie- und Handelskammern.

Information: Frank Albert, IHK, Tel. 0931 4194-352, E-Mail: frank.albert@wuerzburg.ihk.de oder unter www.wuerzburg.ihk.de.