Estnische Delegation informiert sich bei Erlanger ASIC Design Haus
Die Elektronikbranche ist eine der am schnellsten wachsenden Branchen Estlands. Sie umfasst 200 Unternehmen mit ca 11.000 Mitarbeitern. Mehrere große, internationale Unternehmen produzieren hauptsächlich für den Export und gleichzeitig entwickeln kleinere heimische Unternehmen innovative Produkte und Lösungen. Die Branche ist geprägt von der Industrieelektronik, elektronischen Produktionsdienstleistungen und Telekommunikationsanlagen. 97 % des Outputs der estnischen Elektronikindustrie werden exportiert.
Von den 200 Unternehmen der Branche kamen Anfang Mai; organisiert von der Enterprise Estonia (EAS) – die wichtigste Einrichtung des Landes zur Förderung der estnischen Wirtschaft und des Unternehmertums, 20 Unternehmensvertreter für 3 Tage nach Nürnberg. Auf der PCIM Europe trafen sie, gemeinsam mit der Leiterin der Exportförderung in Süddeutschland Frau Tiina Kivikas, Herrn Rechberger aus dem Cluster Leistungselektronik auf deren Gemeinschaftsstand und erhielten einen Überblick der Leistungselektronikaktivitäten in Deutschland und Europa. Kontakte wurden mit einzelnen Unternehmen der Region geknüpft und weitere Diskussionen sind geplant.
Neben einem Unternehmensbesuch in Heroldsberg stand der Besuch bei der eesy-ic GmbH in Erlangen auf der Agenda. Hier führten Herr Dr. Röber, Gruppenleiter RF IC-Design und Herr Oleszczuk, Test & Verifikationsingenieur, durch den Nachmittag. Die Delegation konnte sich beim Unternehmensvortrag über das Gesamtportfolio des 60 Mann starken Unternehmens informieren und bei einem Rundgang durch das moderne Gebäude einen Blick auf das umfangreiche Labor- und Produktionstestequipment werfen.
Die eesy-ic ist ein junges, dynamisches und schnell wachsendes Unternehmen mit den Kernkompetenzen IC-Design & Layout mit Analog, Digital, Mixed-Signal und RF Fokus sowie IC-Verifikation & Charakterisierung nebst IC-Produktionstest.
Interessant wurde der von der eesy-ic entwickelte Baustein eyICL8P, ein 8-kanaliger isolierter Strombegrenzer mit parallelem Ausgang, begutachtet. Diese Einchiplösung für SPS-Eingänge bietet eine integrierte und stromsparende galvanische Isolation bis 500 V, einem aus den Eingängen mit Energie versorgten zuverlässigen Sender und eine genaue und einstellbare Strombegrenzung mit einer maximalen Toleranz von 10%. Für die Spannungsversorgung auf der Hochspannungsseite wird keine zusätzliche Schaltung benötigt und durch die interne galvanische Trennung werden externe Optokoppler entbehrlich. Die digitalen Tiefpassfilter sind über eine SPI-Schnittstelle konfigurierbar. Die Eingänge erfüllen dabei die Anforderungen an die Typen 1, 2 und 3 der IEC 61131-2.
Auch weckte der IC für die Phasenmessung in Encoder Anwendungen im Nachgang Interesse. Hier beeindruckt vor allem der Einsatz von zeitkontinuierlichen Delta-Sigma-Modulatoren wodurch die analogen Sinus- und Kosinussignale direkt an die Eingangswiderstände des ADCs angelegt werden und zudem ein größerer Eingangsgleichtaktspannungsbereich abgedeckt wird. Auch treten keine Aliaseffekte auf, da das Eingangssignal eine Tiefpassfilterung erfährt und die Abtastung erst innerhalb der Modulatorregelschleife stattfindet. Darüber hinaus bieten Widerstände aufgrund ihrer niedrigen Spannungskoeffizienten den Vorteil einer hohen Linearität.