Die IHK Nürnberg für Mittelfranken, der VDI Bayern Nordost und der VDE Nordbayern sowie das Automation Valley Nordbayern luden am 25. März 2015 zur 2. Integrated Plant Engineering Conference (IPEC) in die IHK-Akademie Nürnberg ein. Kooperationspartner war der Cluster Mechatronik & Automation. Auf der Konferenz diskutierten 150 Teilnehmer der führenden europäischen Automations-Regionen über die Zukunft der Anlagenplanung sowie des Industriestandorts Europa. Die Teilnehmer stammten aus den Niederlanden, Dänemark, Frankreich, Spanien, Belgien und ganz Deutschland.
„Wir freuen uns über den großen Zuspruch von über 150 Teilnehmer“, so Dr. Ronald Künneth von der IHK Nürnberg für Mittelfranken der gemeinsam mit Matthias Barbian, Sprecher für Industrie 4.0 im VDI Bayern Nordost und VDE Nordbayern sowie Arbeitskreisleiter „Durchgängige Anlagenplanung“ die zum Teil weit angereisten Teilnehmer und internationale Referenten begrüßten.
Der Anlass für die europäische Dimension der Veranstaltung war u.a. die aktuelle IHK-Studie “Wertschöpfungsketten der Automation-Branche” (engl. Version). Die Vorstellung der Metropolregion Nürnberg mit der Kompetenzinitiative Automation Valley Nordbayern sowie die gezielte Vernetzung mit führenden europäischen Akteuren stand deshalb im Vordergrund der Veranstaltung. Die Teilnehmer erhielten so die Gelegenheit sich über die Projekte, Kompetenzen und Aktivitäten der niederländischen und dänischen “Industrie 4.0 Initiativen” sowie der EUROPEAN FACTORIES OF THE FUTURE RESEARCH ASSOCIATION der EU-Kommission zu informieren und sich fachlich zu vernetzen. Dabei wurde in über 20 Vorträgen der gesamte Lebenszyklus einer Industrieanlage, wie Planung und Simulation, erforderliche Schnittstellen und Standards, Inbetriebnahme und Wartung, Plant Life Cycle sowie “Engineering 2050″ diskutiert. Der Charme der Veranstaltung bestand darin, dass zukünftige Forschungsthemen ebenso präsentiert wurden wie konkrete Umsetzungsprojekte.
Der Beitrag der niederländischen “Smart Industry Initiative” von Herrn Prof. Dr. Sol machte deutlich, wie die dortigen Unternehmen von der engen Zusammenarbeit mit Forschung und Politik sowie durch die Fokussierung auf den technisch anspruchsvollen Sondermaschinenbau profitieren. Herr Edmondson von der dänischen Initiative “Manufucturing Academy of Denmark” gab Praxisbeispiele, wie es am Hochlohnstandort Dänemark mit flexiblen und kostengünstige Robotiklösungen gelang, die Produktivität der Unternehmen zu steigern und Arbeitsplätze zu sichern.
Herr Thomas Schmaus vom Automation Valley Mitglied Heitec AG, der gemeinsam mit dem Vortragenden Dr. Arnold Herp angereist war, stellte der Veranstaltung ein hervorragendes Zeugnis aus: „Als Qualitätsbeauftragter muss man ständig beobachten, wo der Weg zukünftig hinführt. Diese Konferenz zeigt mir definitiv zukünftige Entwicklungen auf. Vor allem ist es die erste Konferenz, bei der auch mal der Blick über den nationalen Tellerrand in andere europäische Länder gewagt wird. Spannend, mal die Sichtweise der Dänen, Spanier und Niederländer zu sehen.“
Im Rahmen der Konferenz wurde auch das interdisziplinäre Projekt “Engineering 2050” vorgestellt, in dem mittelfränkische Akteure aus Technik und Kunst neue Visionen für die Produktionsanlage im Jahr 2050 entwerfen. Für die Konferenzteilnehmer wurden diese Visionen in Form einer interaktiven transparenten Trichter-Installation des Künstlers Ignazio Tola erfahrbar. Die IHK-Kulturstiftung der mittelfränkischen Wirtschaft förderte das eigens für die Integrated Plant Engineering Konferenz geschaffene Kunstobjekt mit 5000 Euro .
Bildquelle IHK Nürnberg für Mittelfranken. Im Vordergrund Referenten der Konferenz mit dem Künstler Ignazio Tola (1. v.l). Die Kunstinstallation am rechten Rand stellt den ersten Entwurf des Künstlers im Rahmen des “Engineering 2050″ Projekts dar. Das interaktive Kunstobjekt links wurde von dem Künstler eigens für die IPEC mit Mitteln der IHK-Kulturstiftung für die Mittelfränkische Wirtschaft geschaffen. Das Objekt ist als Trichter konzipiert, damit die Teilnehmer Ihre Ideen der Anlagenplanung der Zukunft einwerfen konnten.
Welchen Stellenwert des Themas Anlagenplanung und -bau zur Zukunftssicherung des Industriestandorts Metropolregion Nürnberg hat, verdeutlichen ebenfalls die Aktivitäten des Automation Valley Mitglieds LEONI AG, bei dem in Roth die „LEONI Fabrik der Zukunft“ entstehen wird.