Forschungsschwerpunkt „Gestaltungsdiskurs Industrie 4.0“Podiumsdiskussion: Industrie 4.0 und die IT-Sicherheit: Angriffsrisiko oder nur Herausforderung?
Am: Montag, 14.12.2015
Um: 18.00 – 20.00 Uhr
In: Technische Hochschule Nürnberg – Gebäude BL / Raum Audimax Bahnhofstraße 87
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Industrie 4.0 ist im Maschinenbau angekommen, so berichtet der VDMA. In der Fertigung von morgen kommunizieren Maschinen fast autonom untereinander und optimieren den Produktionsprozess selbst, so lässt sich zum Beispiel das Fraunhofer Institut zitieren. Aber: 90 Prozent aller Unternehmen verzeichnen Cyberangriffe, so der aktuelle Security Report der Telekom. Es fühlen sich aber nur 60 Prozent der Firmen gut gegen Angriffe gewappnet. Bereits vor zwei Jahren befragte der VDMA die Unternehmen zu „Industrial Security“. Und: Security-Vorfälle haben bei 29 Prozent der befragten Unternehmen zu Produktionsausfällen geführt. Was steckt hinter den Angriffen aus dem Netz? Reine Störungsabsicht? Die Absicht der Sabotage und Gefährdung? Oder „nur“ Industriespionage?
Hersteller und Systemintegratoren sind gefordert eine sichere IT-Basis zu schaffen, die die neuen Geschäftsmodelle der Digitalisierung unterstützt und das notwendige Vertrauen in Industrie 4.0 ermöglicht.
Über die Möglichkeiten und Grenzen diskutieren auf dem Podium:
- Prof. Dr. Andreas Aßmuth (Ostbayerische TH Amberg)
Lehrgebiet Rechnernetze, Mathematik, Kryptologie, Informationssicherheit - Prof. Dr. Peter Heß (TH Nürnberg)
Lehrgebiet Produktionsautomatisierung, Angewandte Informatik, Robotik - Dipl.-Ing. (FH) Johann Hofmann (Maschinenfabrik Reinhausen GmbH)
Leiter Geschäftsbereich Value Facturing - Dipl.-Ing. Stephan Reiß (Baumüller Nürnberg GmbH)
Vertriebsleiter - Prof. Dr. Ing. Linus Schleupner (Rheinische Fachhochschule Köln)
Lehrgebiet marktorientierte Unternehmensführung, Mitautor „Industrie 4.0 im internationalen Kontext: Kernkonzepte, Ergebnisse, Trends“
Moderation:
Prof. Volker Banholzer (TH Nürnberg)
Leiter Forschungsschwerpunkt „Gestaltungsdiskurs Industrie 4.0“
Keynote Prof. Dr. Schleupner:
„Industrie 4.0 – sind CPS, Vernetzung, Clouds im Maschinenbau und der Zulieferindustrie schon angekommen und akzeptiert? Der Mittelstand zwischen Verbandseuphorie und Zukunftsfragen.“
Keynote Prof. Dr. Heß:
„Anforderungen des Konzepts Industrie 4.0 an die Maschinenbau-Praxis – sind dank Mechatronik Informatik und Software schon im Denken von Maschinenbauern verankert? Mentalitätswandel angesichts Kollege Roboter?“
Keynote Prof. Dr. Aßmuth:
„Digitale Geschäftsmodelle und vernetzte Fertigungen schützen – technisch kein Problem? Kryptographie, Architekturen und Experten – Potentiale aus Sicht der Mathematik und Informatik“
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Industrie 4.0 ist eine kommunikative Herausforderung. Sowohl für die politische Ebene, die Wirtschaftspolitik, die Kundenkommunikation für produzierende Unternehmen, aber auch für die Mitarbeiterkommunikation von Betrieben.
Industrie 4.0 wird als vierte Industrielle Revolution bezeichnet, weckt Hoffnungen und wird als Chance für den Produktionsstandort Deutschland als das Konzept für die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft bezeichnet. Gleichzeitig wird unter Industrie 4.0 die flächendeckende Vernetzung der Produktion mit ITK-Technologien, dem Internet der Dinge, Big-Data-Management usw. verstanden.
Autonome Objekte, mobile Kommunikation oder Echtzeitsensoren erlauben neue Konzepte in der modularen und dezentralen Produktion bzw. eröffnen neue Möglichkeiten der Integration über die gesamte Wertschöpfungskette bzw. der Kundenanforderung. Hohe Variantenzahl und geringe Losgrößen bis hin zur Losgröße „1“ werden kostengünstig möglich.
Dabei induziert diese Umorientierung auch gesellschaftliche Veränderungen mit Blick auf Arbeitswelt, Bildungsanforderungen oder politischen Rahmensetzungen. Gerade die gesellschaftliche Bereitschaft, die Chancen von Industrie 4.0 zu ergreifen hängt von der richtigen und umfänglichen Kommunikation des Konzeptes ab. Das betrifft sowohl die Kommunikation im politischen Diskurs, was Digitalisierung und IT-Infrastruktur betrifft, als auch die Kommunikation von Unternehmen mit Blick auf Märkte, aber gerade auch mit Blick auf aktuelle und potentielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Für den Standort Deutschland muss ein Gestaltungsdiskurs initiiert und gestaltet werden, der hilft, die Chancen von Industrie 4.0 zu nutzen und die Bedenken, die vor allem mit Blick auf den Wandel in der Arbeitswelt bestehen, ernst nimmt und in die Überlegungen integriert.
Im Forschungsschwerpunkt „Gestaltungsdiskurs Industrie 4.0“ entstehen Kommunikationskonzepte für KMU sowie Analysen von Meinungsbildern in Fach- und Wirtschaftsmedien.
Blog: tj-industrie40.de
Kontakt: volkermarkus.banholzer@th-nuernberg.de
Industrie 4.0 – Thema in der Chefetage nicht auf dem Shopfloor?
Erste Ergebnisse der Umfrage unter Verantwortlichen der Unternehmenskommunikation im Maschinenbau.
- Industrie 4.0 ist ein Thema für CEOs und Führungskräfte
- Aktuelle und potentielle Kunden sind an Industrie 4.0 interessiert
- Industrie 4.0 ist ein (sehr) wichtiges Thema für die Ansprechpartner in der Politik
- Mitarbeiter sind kaum verunsichert und interessieren sich eher weniger für das Thema
Ausführliche Erläuterungen finden sie hier.
Source: www.th-nuernberg.de