Prüfender Blick: Kaufmännische Leiterin Anja Heisinger und Technischer Leiter Jonas Röder mit einem neu gefertigten Stellantrieb, der in einem Kleinsatelliten für digitale Datenübermittlung zum Einsatz kommt.
Die Mach Motors GmbH in Speikern fertigt Prototypen und Kleinserien von Elektroantrieben.
Elektromotoren werden an vielen Stellen benötigt: Ob winzig für Medizintechnik oder sehr groß für eines der größten und leistungsstärksten Teleskope der Welt. Die Machmotors GmbH im Ortsteil Speikern in der Gemeinde Neunkirchen am Sand kann beides und auch die ganze Bandbreite dazwischen. Das noch junge Unternehmen – Gründungsjahr war 2016 – konzentriert sich auf die Auftrags- und Lohnfertigung von spezialisierten elektrischen Antrieben für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche. Prototypen und Kleinserien sind die Stärke des Unternehmens.
„Unsere Kunden kommen aus unterschiedlichen High-Tech-Branchen“, erklärt Anja Heisinger, kaufmännische Leiterin bei Machmotors. Man fertige für Branchen wie Mess- und Präzisionstechnik, Maschinenbau, Automotive, Medizin, regenerative Energien, Verteidigungstechnik sowie Luft- und Raumfahrt. Bei letzterem insbesondere für den Bereich „New Space“ mit Stellantrieben für Kleinsatelliten. Zusammen mit Jonas Röder, der für Technik und Produktion verantwortlich ist, leitet sie das Unternehmen, das derzeit elf Beschäftigte hat. Gerne würden die beiden auch noch weitere Mitarbeiter für die Fertigung einstellen, da die Auftragslage momentan sehr gut ist. „Auch Quereinsteiger, die sich für eine abwechslungsreiche Tätigkeit mit viel Handarbeit begeistern können und gerne an den innovativen Produkten von morgen mitarbeiten möchten, sind bei uns genau richtig“, sagt Heisinger. Ab Herbst 2024 bietet das Unternehmen außerdem je einen Ausbildungsplatz für Elektroniker für Maschinen und Anlagentechnik sowie für Kaufleute für Büromanagement an.
„Wir können mit einem großen Fertigungs-Know-how und einem umfassenden Materialwissen punkten“, sagt Röder. Zudem teste man jeden Antrieb während und nach der Fertigung mehrmals, unter anderem mit einer Stoßspannungsmessung. „Durch die Handfertigung erreichen wir optimale Ergebnisse und höchstmögliche Flexibilität beim Wickeln der Motoren“, erklärt Röder. Die Kunden fragen nach individuellen Antrieben, die bezüglich Gewicht, Geometrie und Leistung optimiert sind. Durch die Betriebsgröße könne man sehr schnell und flexibel agieren, ergänzt Heisinger. Eine besondere Expertise habe man im Vakuum-Vollverguss, der besonders für die Bereiche „Space Application“ und „Hochleistungsmotoren“ von großer Bedeutung sei. Mit einem Vollverguss werden Motoren vor Umwelteinflüssen geschützt und deren Isolations- und Temperaturbeständigkeit gesteigert. Das ist vor allem beim Einsatz im Weltall wichtig, weil man dort nicht nachträglich reparieren kann.
Derzeit investiert das Unternehmen verstärkt in die IT-Sicherheit und bringt die Digitalisierung der Betriebsprozesse voran, Chargen und Qualitätsdaten werden so direkt in der Fertigung erfasst. „Das ist auch notwendig, da unsere High-Tech-Kunden zunehmend eine vollständige Rückverfolgung aller verbauter Komponenten verlangen“, erklärt Heisinger. Künftig wolle man mit Machmotors bei potenziellen Kunden noch sichtbarer werden. Dass man in der Metropolregion ansässig ist, sei ein großer Standortvorteil, da hier viele relevante Partnerunternehmen ihren Sitz haben und man so leicht vor Ort spezielle Wünsche besprechen und Bauteile zeigen könne. Außerdem arbeite man viel mit Hochschulen und dem Fraunhofer-Institut zusammen. Daraus ergäben sich oft weitere Geschäftsverbindungen und Aufträge, so Jonas Röder. „Aber etwas mehr Bekanntheit würde uns sicher helfen.“ Daher ist Machmotors im November wieder auf der Antriebsmesse SPS in Nürnberg dabei, am Gemeinschaftsstand von „Bayern Innovativ“, der Innovationsplattform des Freistaats.
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